Der MoSCoW-Ansatz ist eine Priorisierungstechnik, die häufig in Projektmanagementmethoden wie PRINCE2 verwendet wird, um Anforderungen oder Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu klassifizieren. Der Name MoSCoW ist ein Akronym und steht für vier Kategorien von Prioritäten:
- Must-Have: Diese Anforderungen sind zwingend notwendig, um das Projektziel zu erreichen. Ohne sie würde das Projekt scheitern oder wäre unvollständig. Beispiele sind grundlegende Funktionen oder gesetzliche Anforderungen, die auf keinen Fall fehlen dürfen.
- Should-Have: Diese Anforderungen sind ebenfalls wichtig, aber nicht unbedingt kritisch. Es wäre wünschenswert, sie zu implementieren, doch das Projektziel kann auch ohne sie erreicht werden, wenn es unbedingt nötig ist. Häufig handelt es sich dabei um Funktionen oder Features, die den Nutzen oder die Effizienz des Projekts erhöhen.
- Could-Have: Diese Anforderungen sind „nice-to-have“ – also zusätzliche Funktionen, die den Wert des Projekts steigern könnten, aber nicht entscheidend für den Projekterfolg sind. Sie werden oft nur dann umgesetzt, wenn ausreichend Zeit und Ressourcen zur Verfügung stehen.
- Won’t-Have (oder Wouldn’t Have): Diese Anforderungen werden im Rahmen des aktuellen Projekts nicht umgesetzt, obwohl sie potenziell sinnvoll sein könnten. Manchmal sind dies Anforderungen, die in zukünftigen Projekten berücksichtigt oder als nicht prioritär eingestuft werden. Diese Kategorie hilft dabei, sich auf die wesentlichen Anforderungen zu konzentrieren und übermäßigen Aufwand zu vermeiden.
Der MoSCoW-Ansatz dient in PRINCE2 dazu, klare Prioritäten zu setzen und sicherzustellen, dass die wichtigsten Projektanforderungen erfüllt werden, während weniger kritische Anforderungen zurückgestellt oder gestrichen werden. So kann das Projektteam gezielt Ressourcen einsetzen und Risiken besser steuern.
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